Zum Reifenwechsel am Auto schreibt die Straßenverkehrsordnung seit dem 1. Mai 2006 vor, bei winterlichen Straßenverhältnissen die "passende Ausrüstung" dabei zu haben. Bedeutet: Wenn man bei winterlichen Straßenverhältnissen auf Sommerreifen erwischt wird, dann müssen Reifen aufgezogen sein, die das Schneeflockensymbol oder ein Bergpiktogramm tragen. Andernfalls kann ein Bußgeld von 60 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig werden. Wer den Verkehr behindert, weil man sich ohne Winterreifen beispielsweise im Schnee festgefahren hat, muss sogar mit einem Bußgeld von 80 Euro und einem Punkt in Flensburg rechnen. Und bei einem Unfall mit Sommerreifen, etwa durch Glätte, kann es wirklich teuer werden, da eine Mithaftung ausgesprochen werden kann. Eine Gefährdung ahndet der Gesetzgeber mit 100 Euro und einem Punkt (Stand: November 2022).
Bleibt die Frage: Kommen die besseren Reifen vorne oder hinten ans Auto?Wenn der Reifenwechsel ansteht, stellen sich die Frage: wohin mit dem besseren Reifenpaar? Schließlich verlieren, die an der Vorderachse montierte Reifen durch erhöhten Abrieb schneller an Profil und müssen daher öfter erneuert werden. Bereits ein Unterschied von mehr als zwei Millimetern kann das Fahrverhalten negativ beeinflussen.
Die besseren Reifen gehören, unabhängig vom Antriebskonzept, immer auf die Hinterachse, so der TÜV Nord. Denn sie ist für die Richtungsstabilität des Fahrzeugs ausschlaggebend.
Ansonsten besteht die erhöhte Gefahr, dass das Heck ausbricht und der Wagen ins Schleudern gerät. Je schlechter also das Profil der hinteren Reifen ist, desto eher kann das Fahrzeug ins Schleudern geraten. Allerdings gilt auch: Für die Lenkpräzision, das Anfahrverhalten und Bremsen bei nasser Fahrbahn, Eis und Schnee und die Spurtreue bei Aquaplaning haben die vorderen Reifen eine größere Bedeutung und sollten deshalb auch immer über ausreichend Profiltiefe verfügen.
Damit es erst gar nicht dazu kommt, dass sich die Reifen unterschiedlich stark abnutzen und die Fahrstabilität leidet, empfehlen ADAC, Reifenindustrie und zahlreiche Fahrzeughersteller, die Reifen alle 10.000 bis 15.000 Kilometer vorne und hinten seitengleich (nicht diagonal, Laufrichtung beachten!) zu tauschen. So soll sich etwa auch die sogenannte "Sägezahnbildung" verhindern lassen, die den Abrollkomfort einschränken kann.
Egal ob Sommer-, Winter- oder Ganzjahresreifen: Die richtige Mindestprofiltiefe der Reifen ist überlebenswichtig! Die gesetzlichen Bestimmungen – und unsere Empfehlungen für mehr Sicherheit.
Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten, gilt in Europa eine gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6 mm für Pkw- und Motorradreifen. Doch umfangreiche ADAC Tests haben bewiesen: Die gesetzlich festgelegte Profilgrenze bietet nur einen Rest an Sicherheit. Bei Winter- oder Ganzjahresreifen sollte das Profil mindestens vier Millimeter tief sein – sonst wird's kritisch bei Nässe, Schnee oder Schneematsch.
Sollten Sie eine Fahrt nach Österreich planen gelten Reifen mit Profiltiefe unter vier Millimeter gar als Sommerreifen!